Damals & Heute

Markee-Online Logo

Regionale Planungsgemeinschaft verteidigt "Windplan" / Hungerstreik geht weiter

Quelle: Märkische Allgemeine, Verfasser: ANKE FIEBRANZ

NAUEN/BREDOW. "Man mag nicht mehr aufstehen", sagte Peter Eichholz gestern Morgen. Der 39-jährige Bredower lag auf einem Campingbett im Zelt nahe der Bundesstraße 5. Für ihn und den bald 82-jährigen Rudolf Bachmann aus Brieselang war es die dritte Nacht nach Beginn des Hungerstreikes gegen noch mehr Windräder auf der Nauener Platte.

Dritter Tag im Protestcamp

Bachmann fühlte sich gestern wohler als am Montag, wie er sagte. Zudem habe er besser schlafen können. Mit Drehung des Windes hätten die Geräusche der Rotorblätter abgenommen. Trotz körperlicher Ermattung beantworteten beide Männer auch am Dienstag geduldig alle Fragen von Besuchern. Unter denen treffe man durchaus auch Befürworter der Anlagen, sagte Eichholz. Die seien erstaunt, wenn sie zum ersten Mal die Argumente dagegen hörten.

Gegner von Windkraftanlagen auf der Nauener Platte versuchen es jetzt mit Hungerstreik

Quelle: Märkische Allgemeine, Verfasser: MONIKA BERGMANN

NAUEN. "Stopp! Hungerstreik - Hier keine weiteren Windräder!" steht auf dem 20 Meter langen Transparent, das etwa 20 Bürger aus Nauen und Umgebung gestern in einem Getreidefeld an der Bundesstrasse 5 aufstellten. "Wir sind nicht gegen die Windenergie im Allgemeinen", sagt Peter Eichholz (39), einer der Männer, die ab sofort keine feste Nahrung mehr zu sich nehmen wollen. "Es sollen nur keine weiteren Windräder auf der Nauener Platte aufgestellt werden." Tatsächlich gibt es in der Gegend um Nauen überall Windkraftanlagen, zum Teil stehen sie in Viererreihen in geringem Abstand zu einander, so dass man den Blick nicht mehr ungehindert über die Felder schweifen lassen kann. In der Gemeinde Bredow/Zeestow wurden mit der Verabschiedung des Bebauungsplanes 1 bereits sieben Windräder aufgestellt. Im Bebauungsplan 2 sind 15 weitere geplant. "So soll nach und nach das gesamte Gebiet um Nauen verspargelt werden", sagt Peter Eichholz, der bereits bei der Gründung der Bürgerinitiative "Gegenwind Nauener Platte e.V." vor zwei Jahren dabei war.

Windräder werden nicht ausgewechselt

Quelle: Märkische Allgemeine, Verfasser: JENS WEGENER

NAUEN. Die 17 Räder im Windpark Nauen I bei Neukammer werden nicht ausgetauscht. Das vom Investor MDP & Wiemken GmbH Nauen beabsichtigte Re-Powering der Anlagen von jetzt 99 Meter Nabenhöhe auf 149 Meter lehnte das Parlament am Mittwochabend nach heftiger Diskussion ab. Acht Stadtverordnete stimmten dafür, 13 dagegen und zwei enthielten sich.

Vor der Entscheidung wurde die öffentliche Sitzung für eine gute halbe Stunde unterbrochen, um in nicht öffentlicher Runde über Einmalzahlungen, Gewerbesteuern und Ausgleichszahlungen mit dem Investor zu verhandeln. Unterm Strich reichten die Argumente und Angebote der MDP & Wiemken GmbH nicht aus, um die Mehrheit der Abgeordneten zu überzeugen. "Wegen nur rund 200 000 Euro mehr pro Jahr lassen wir uns hier doch nicht alles gefallen. Die Zumutbarkeitsgrenze ist mit den jetzt stehenden Anlagen längst erreicht", sagte Anke Meißner (LWN) aus Markee. SPD-Mann Wolfgang Seeger sprach sogar von einem "Monsterwald, den wir nicht zulassen können." Parteikollege Udo Grelzik redete dagegen von Chancen und Risiken, die jeder für sich abwägen solle. "Die Kassen in Nauen sind leer und die 17 Räder stehen ja sowieso schon dort."

Die MDP & Wiemken GmbH Nauen stellt Vorteile der Windenergie heraus

Quelle: Märkische Allgemeine, Verfasser: JENS WEGENER

20050607HAVELLAND. Der Widerstand gegen neue Windräder auf der Nauener Platte reißt nicht ab. Heute protestieren Gegner der weißen Riesen in Nauen, Wustermark und Brieselang vor den Rathäusern. Erst vor wenigen Tagen hat der Hauptausschuss der Nauener Stadtverordnetenversammlung das so genannte Re-Powering von 17 Anlagen (Erhöhen der Nabenhöhe von 99 auf 149 Meter) im Windpark Nauen I abgelehnt, weil die versprochenen Gewerbesteuereinnahmen aus diesen Anlagen bisher ausgeblieben sind. Morgen werden die Stadtverordneten die endgültige Entscheidung treffen.

Zu "Höher, aber leiser", MAZ vom 12. Mai

Quelle: Märkische Allgemeine, Verfasser: ROLAND BORCHERT, Ortsbürgermeister, BI GegenWind

Was passiert hier eigentlich in unserem Rechtsstaat Deutschland? Da ist seit 1996 ein Windpark in Betrieb über einen B-Plan, der nicht rechtskräftig ist, da er in einem Großtrappenschutzgebiet liegt. Warum? Weil das Bauordnungsamt des Landkreises vorgezogene Baugenehmigungen erteilt hat. Mit welchem Recht hat es das? Vielleicht sollte hier mal über die Möglichkeit einer Strafanzeige gegen dieses Amt nachgedacht werden.
Andrerseits sagen die Windkraftanlagen-Betreiber, dass die Windkraftanlagen (WKA) nach sieben bis neun Jahren Gewerbesteuern abwerfen. Wie hoch diese sind, darüber hüllt man den Mantel des Schweigens. Bloß nicht ehrlich werden! Jetzt soll also dieser Windpark abgebaut und durch neue, höhere - bei Tag und Nacht besser sichtbare - WKA ersetzt werden. Repower heißt das Zauberwort. Wohlgemerkt über einen B-Plan, der seit fast zehn Jahren immer noch nicht rechtskräftig ist. Und der Bauausschuss der Stadt Nauen stimmt dieser Rechtlosigkeit auch noch zu. Wer soll das verstehen?

Nauen: 17 Windräder werden gegen moderne ausgetauscht

Quelle: Märkische Allgemeine, Verfasser: JENS WEGENER

20050512NAUEN. Bis heute ist der Bebauungsplan "Windpark Nauen I", der sich seit 1996 im Verfahren befindet, nicht rechtskräftig. Trotzdem drehen sich auf der besagten Fläche bei Neukammer 17 Windräder, weil das Bauordnungsamt des Landkreises dafür so genannte vorgezogene Baugenehmigungen erteilt hatte. Und jetzt sollen die 17 Anlagen schon wieder abgebaut und gegen modernere ausgewechselt werden. Einem entsprechenden Antrag des Investors MDP & Wiemken GmbH Nauen stimmte der Nauener Bauausschuss mehrheitlich zu. Positiver Effekt für die Stadt - die MDP & Wiemken GmbH zahlt einen einmaligen Ausgleich von 170.000 Euro an die Kommune und Nauen kann sich auf mittel- und langfristig höhere Gewerbesteuereinnahmen freuen. Dagegen stehen kurzfristige Einnahmeausfälle für die Stadt, da sich die für 2005 erwarteten Gewerbesteuereinnahmen aus dem Windpark "Nauen I" zeitlich verschieben.