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Windräder werden nicht ausgewechselt

Quelle: Märkische Allgemeine, Verfasser: JENS WEGENER

NAUEN. Die 17 Räder im Windpark Nauen I bei Neukammer werden nicht ausgetauscht. Das vom Investor MDP & Wiemken GmbH Nauen beabsichtigte Re-Powering der Anlagen von jetzt 99 Meter Nabenhöhe auf 149 Meter lehnte das Parlament am Mittwochabend nach heftiger Diskussion ab. Acht Stadtverordnete stimmten dafür, 13 dagegen und zwei enthielten sich.

Vor der Entscheidung wurde die öffentliche Sitzung für eine gute halbe Stunde unterbrochen, um in nicht öffentlicher Runde über Einmalzahlungen, Gewerbesteuern und Ausgleichszahlungen mit dem Investor zu verhandeln. Unterm Strich reichten die Argumente und Angebote der MDP & Wiemken GmbH nicht aus, um die Mehrheit der Abgeordneten zu überzeugen. "Wegen nur rund 200 000 Euro mehr pro Jahr lassen wir uns hier doch nicht alles gefallen. Die Zumutbarkeitsgrenze ist mit den jetzt stehenden Anlagen längst erreicht", sagte Anke Meißner (LWN) aus Markee. SPD-Mann Wolfgang Seeger sprach sogar von einem "Monsterwald, den wir nicht zulassen können." Parteikollege Udo Grelzik redete dagegen von Chancen und Risiken, die jeder für sich abwägen solle. "Die Kassen in Nauen sind leer und die 17 Räder stehen ja sowieso schon dort."


Beschwörende Worte richtete Markees Ortsbürgermeister Roland Borchert an die Stadtverordneten. Bis heute sei noch kein Euro Gewerbesteuer aus den Windrädern in die Nauener Kasse geflossen. Dafür hätten die Bürger aber die Konsequenzen einer Erhöhung der Räder zu tragen. Der Disco-Effekt, hervorgerufen durch die ab 100 Meter Höhe vorgeschriebenen Blinkleuchten, und die rot-weißen Flügelmarkierungen würden die Lebensqualität noch weiter einschränken.

Der Antrag der PDS-Fraktion, das Re-Powering erst noch einmal in den Fachausschüssen zu bereden und dann erneut im Stadtparlament zu entscheiden, fiel mehrheitlich durch.