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Windinvestor unterbreitet der Bürgerinitiative Kompromissvorschlag

Quelle: Märkische Allgemeine, Verfasser: ANKE FIEBRANZ

NAUEN. Die massiven Proteste gegen weitere Windmühlen auf der Nauener Platte haben die Investoren aufgeschreckt. Der größte von ihnen, die Firma MDP & Wiemken GmbH, wollte daher am Donnerstagabend der Bürgerinitiative "Gegenwind" (BI) ein Vergleichsangebot unterbreiten. So erklärt sich die Firma unter anderem bereit, auf 17 von insgesamt 88 geplanten Windmühlen mit einer Höhe von je 155 Metern zu verzichten.

Weil von Seiten der Protestierenden niemand im Nauener Altstadtcafé erschienen war, konnte Unternehmensgeschäftsführer Klaus Meier das Angebot nur vortragen, ohne unmittelbar eine Reaktion von den Adressaten zu erhalten. Zwar waren die Bürgermeister von Nauen und Brieselang, Detlef Fleischmann und Wilhelm Garn, sowie Wustermarks Baufachbereichsleiter Wolfgang Schröder zum Treffen erschienen. Sie enthielten sich aber weitgehend der Bewertung des Vorschlags, da er sich an die Initiative richtet.


Firmen-Chef Klaus Meier gab zu, durch den Protest der Bürgerinitiative, der seinen vorläufigen Höhepunkt in einem Hungerstreik fand, zu einem Kompromissangebot gedrängt worden zu sein. "Um des lieben Friedens willen" würde der Vorschlag unterbreitet, um eine bessere Stimmung für die Windkraft zu schaffen, so Meier. Dabei ließ er auf der anderen Seite keinen Zweifel daran, dass das Angebot weit über das hinausgehe, wozu der Investor verpflichtet sei. Schließlich sei er in einem Gebiet tätig, das von der Regionalen Planungskonferenz klar als Windeignungsgebiet ausgewiesen wurde. Seine Firma befinde sich inmitten eines 200-Millionen-Euro-Projektes, das man nicht umsteuern könne. Investitionen, zum Beispiel in ein Umspannwerk, seien bereits getätigt worden. "Das rechnet sich nur, wenn wir eine gewisse Zahl an Anlagen anschließen", so Meier. "Aber wir wollen die Diskussion", sagte er auch. Angesichts der Proteste habe sich die Firma überlegt, wo sie weniger Anlagen bauen könne und wie das Problem mit der Nachtbefeuerung zu lösen wäre. Von Windkraftgegnern wurden die roten und weißen Blitze immer als äußerst störend bezeichnet.

Um hier Abhilfe zu schaffen, will die MDB & Wiemken GmbH alle von ihr geplanten Windparks mit einem neuen Befeuerungssystem ausrüsten und somit die Störungen minimieren. Die Kosten von 200 000 Euro tragen die Investoren. Von den noch nicht genehmigten Anlagen würde das Unternehmen auf 17 verzichten, im Gebiet Markee III auf neun von 19 geplanten Anlagen, in Ketzin auf drei von neun Mühlen und in Bredow/Zeestow II auf drei von 15 Anlagen. Dabei handele es sich in Bredow um die drei Räder, die in der Nähe einer Stutenmilchfarm errichtet werden sollen.

Der Vorschlag geht weiter ins Detail. Er wird der Bürgerinitiative nun schriftlich zugeschickt. Am Donnerstag hatte eine gewisse Verwunderung geherrscht: Nach Aussagen der Firma hatten zwei BI-Vertreter ihr Kommen zugesagt. Das bestritt Thomas Roscher, Vorsitzender von "Gegenwind", gestern. Die Einladung der MDP & Wiemken GmbH sei erst am 16. August und damit zu kurzfristig eingetroffen. Die Bürgerinitiative habe derzeit viele Termine vorzubereiten, so die Anhörung des Landesumweltamtes in der kommenden Woche. Irgendwen habe man zu dem Treffen nicht schicken wollen. Generell signalisierte Roscher Gesprächsbereitschaft. Man werde sich die Vorschläge des Investors auch ansehen. 17 (Havelland)