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Reaktionen auf Proteste im Havelland

Quelle: Märkische Allgemeine, Verfasser: ANKE FIEBRANZ

BREDOW. Der Hungerstreik wurde abgebrochen, aber der Protest gegen noch mehr Windmühlen auf der Nauener Platte geht weiter. Das ist das Signal, das die Windkraftgegner aus dem Havelland vermitteln wollen. Nach dem 82-jährigen Rudolf Bachmann hat in dieser Woche auch der 39-jährige Peter Eichholz auf ärztlichen Rat hin den Hungerstreik vorerst beendet. Statt die Nahrung zu verweigern wollen Mitglieder der Bürgerinitiative "Gegenwind" nun bis auf Weiteres bei Bredow eine Mahnwache halten, um sich gegen neue Riesenräder zu wehren.

Der anhaltende massive Protest hat inzwischen auch Windinvestoren im Havelland aufgeschreckt. Einer der größten, die MDP & Wiemken GmbH, hat der Bürgerinitiative ein Vergleichsangebot unterbreitet. Die Firma wäre unter anderem bereit, auf 17 der insgesamt 88 geplanten Windkrafträder zu verzichten, kündigte Geschäftsführer Klaus Meier in Nauen an. Zudem will der Investor die geplanten Windparks auf eigene Kosten mit einem neuen Befeuerungssystem ausrüsten - die Gegner hatten immer wieder über die störenden roten und weißen "Diskolichtblitze" geklagt, die in der Dunkelheit aufleuchteten. "Wir unterbreiten die Vorschläge um des lieben Friedens willen", so Meier, der aber auch darauf hinwies, dass sein Unternehmen eine 200 Millionen Euro-Investition in einem genehmigten Windeignungsgebiet realisiere, womit 20 neue Arbeitsplätze im Havelland entstehen würden.


Wie die Windkraftgegner auf das Angebot reagieren, ist noch unklar. Zu einem direkten Treffen zwischen Investoren und Vertretern der Initiative ist es bisher nicht gekommen. Die Protestierenden führten dafür wichtige andere Termine an. So bereiteten sie sich auf eine Anhörung durch das Landesumweltamt in der kommenden Woche vor, sagte Thomas Roscher, Vorsitzender von "Gegenwind".