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Weiterhin Forderung nach Durchfahrtsverbot für Lkws

Quelle: Märkische Allgemeine, Verfasser: ANDREAS KAATZ

MARKEE. Rund 30 Einwohner zählt jetzt die Interessengemeinschaft, die gegen den permanenten Lkw-Verkehr durch ihren Ort mobil macht. Denn die Anlieger der Landesstraße sind mittlerweile mehr als genervt, sorgen doch die Laster bei ihrer Fahrt übers desolate Natursteinpflaster der Landesstraße 86 für Erschütterungen und erheblichen Lärm, der oft schon in den frühen Morgenstunden einsetzt (MAZ berichtete). Autotransporter und Müllfahrzeuge wechseln sich ab.

Erst in dieser Woche hatte Jürgen Piel morgens um 6 Uhr beim Frühstück acht Container-Lkws, die hintereinander fuhren und offenbar auf dem Weg zur Deponie waren, gezählt. Er wohnt direkt an einer von vier 90-Grad-Kurven im Zuge der Ortsdurchfahrt und musste schon mehrfach mit ansehen, dass es zu gefährlichen Situationen kam, weil die Lkws beim Durchfahren der engen Kurve vor seiner Haustür die Gegenfahrbahn mitnutzen mussten.


Wie Jürgen Piel sagt, sei trotz zahlreicher Aktivitäten auch momentan keine Besserung in Sicht. Um ihrem Frust sichtbar Ausdruck zu verleihen, haben die Markeer vor etwa zwei Wochen 15 Plakate und Transparente an Zäunen entlang der Ortsdurchfahrtsstraße aufgehängt. Darüber hinaus ist demnächst eine Aktion geplant. "Wir werden die Straße dichtmachen", kündigte Piel an. Durch versetzt geparkte Pkws soll die Strecke für die Lkws zur Hindernisfahrt werden und ein Durchkommen nur schwer möglich sein.

Anders wissen sich die Anwohner nicht mehr zu helfen. Denn nachdem sie verschiedene Vorstöße unternommen haben, entsteht für sie jetzt der Eindruck, dass sie nicht ernst genommen werden. "Wir wurden von Pontius zu Pilatus geschickt", sagt ein frustrierter Jürgen Piel. Vom Landesbetrieb Straßenwesen habe man die Auskunft bekommen, dass eine Grundinstandsetzung der Ortsdurchfahrt erst frühestens 2012/13 möglich sei. "Vorher wäre kein Geld da", sagt er. Zudem hatte man wenigstens darauf gehofft, dass - wenn schon kein Durchfahrtsverbot - so aber wenigstens ein Nachtfahrverbot für Lkws ausgesprochen wird.

Auf MAZ-Nachfrage bei der Verkehrsbehörde Havelland sagt Kreissprecher Erik Nagel: "Es liegen derzeit zwei Anträge des Landesbetriebes Straßenwesen vor" - sowohl zu einem Durchfahrtsverbot, als auch zu einem Nachtfahrverbot zwischen 22 und 6 Uhr. Beide Anträge befänden sich noch im Verfahren. Am Freitag dieser Woche soll es ein Abstimmungsgespräch geben, an dem unter anderem Vertreter des Landkreises, des Landesbetriebes Straßenwesen und der Polizei teilnehmen.