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Markeer Gotteshaus wird restauriert

Quelle: Märkische Allgemeine, Verfasser: WOLFGANG GERTH

MARKEE. Als erstes versanken die Räder des 45 Tonnen schweren Autodrehkranes gestern 40 Zentimeter tief im Boden des Markeer Kirchhofes. Danach stand das Fahrzeug fünf Meter vom Turm zu weit entfernt, um dessen Helm in gut 20 Meter Höhe abheben zu können. Der aus der Turmspitze herausragende Kaiserstiel geriet in Gefahr, beschädigt zu werden. Das Bewegen des Fahrzeuges setzte aber erst einmal das Unterfüttern der Vorder- und Hinterreifen voraus.

Nach drei Stunden gelang es den Fachleuten des Michendorfer Krandienstes, den Turmhelm zu Boden zu lassen. Sie dirigierten ihn auf ein Podest, wo er stark restaurationsbedürftig seine Verjüngungskur erhalten soll. "Bis Ende April ist dafür Zeit", informiert Pfarrerin Angela Johannes, kann es sich aber nicht vorstellen, wie das zu schaffen sein soll.


Baubeginn sollte früher sein

Parallel zu den Arbeiten am Helm werde schließlich auch noch der Turmschaft erneuert. Handwerksarbeit im besten Sinne sei notwendig, und das dauere seine Zeit.

Eigentlich sollte die Restauration der 1697 geweihten Christuskirche Markee schon im vergangenen Jahr beginnen, doch es gab Probleme bei der Ausschreibung. Dann lag die Baugenehmigung nicht vor, und die 50 000 Euro Fördermittel aus dem Bund-Länder-Programm "Dach und Fach" waren noch nicht freigegeben. Das Land war der Haushaltssperre verpflichtet. Nur das Drittel, das die Kirchengemeinde beisteuert, war vorhanden. Doch für den gesamten ersten Bauabschnitt, die Restauration des Kirchturmes, war das zu wenig.

Notlösung bei Beerdigungen

Für die Zeit zum Neuaufbau des Turmhelms ist die Kirchenglocke außer Betrieb. Nur bei Beerdigungen gibt es eine Notlösung. In dem maroden und vom Schwamm befallenen Turm war der Weg zur Glocke schon in den zurückliegenden Monaten nur noch "mit einem unvernünftigen Maß an Gottvertrauen" möglich, so die Pfarrerin. Sogar die Bodenbretter seien teilweise zerbrochen gewesen.

Noch offen ist die Finanzierung der folgenden Bauabschnitte. Gänzlich umgedeckt werden muss das Dach, wobei Denkmalschützer fordern, dass erhalten werden muss, was irgendwie zu erhalten ist. Dadurch werden die Kosten aber nicht geringer. Neu verputzt werden muss das Mauerwerk. Und gerettet werden muss auch der Orgelbalg. Im jetzigen Zustand ginge den Pfeifen schon bald die Luft aus. Die Anschlussförderung aus dem Dach- und Fach-Programm liegt den Behörden als Antrag längst vor.